Chronik der Feuerwehr Markt Schöllkrippen

florian_geraetehaus.pngHl. Florian

Aufgezeichnet ab 1870 bis heute

Erste Ansätze einen organisierten Brandschutz in Schöllkrippen aufzubauen, gab es bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts. So schrieb im Jahre 1869 der damalige Bürgermeister an das königliche Bezirksamt Alzenau, dass in Schöllkrippen eine große vierrädrige und eine kleinere zweirädrige Feuerspritze vorhanden ist. (Diese Spritze wurde anlässlich der 125 Jahr Feier im Jahre 1995 in einen ordentlichen Zustand gebracht und ist neben einer Standarte aus dem Jahr 1870 das älteste Ausrüstungsstück, das noch existiert). Diesem Brief lag ein Verzeichnis der 90 Männer bei, welche sich zur Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr bereiterklärt hatten, und für den Dienst am nächsten bereit waren.


1870 bis 1900

Aber erst im Jahre 1870 und zwar am 4.Mai 1870, wurde die Freiwillige Feuerwehr Schöllkrippen gegründet. Bürgermeister Fleckenstein schrieb am 9. September 1870 in einem Bericht, dass 42 Mitglieder der Freiwilligen organisierten Feuerwehr des Marktes Schöllkrippen angehörten. An Ausrüstung wurde in diesem Bericht folgendes aufgeführt:

  • 1x vierrädrige Spritze
  • 1x neue zweirädrige Spritze
  • 1x alte Büttenhandspritze
  • 2x Feuerhaken
  • 50x lederne Feuereimer (welche sich teils bei den Ortsbewohnern befanden)
  • 1x Pechpfanne und
  • 9x Pechkränze

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Der Eifer, mit dem sich in Schöllkrippen so viele Männer freiwillig zum Feuerwehrdienst drängten, konnte auch an höchster Stelle nicht übersehen werden. So wurde "Im Namen des Königs" mit Datum 12. September 1872 der Gemeinde 

mitgeteilt, dass der Regierungspräsident von Unterfranken, Graf von Luburg, beschlossen habe, der neugegründeten Feuerwehr Schöllkrippen in Annerkennung Ihres Strebens und zur Aufmunterung für die Anschaffung von Helmen und Leibgurten einen Betrag von 40 Gulden zuzuweisen. Das war für damalige Zeiten eine bedeutende Summe.

Im Jahre 1898 wurde in einem Besichtigungsbericht das damalige Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchtrockenturm als mustergültig bezeichnet. In diesem Bericht fand auch der Sanitätsdienst ein hohes Lob. Es wurden 50 aktive freiwillige Feuerwehrleute aufgeführt und 60 welche der Pflichtwehr angehörten. Somit verfügte die Feuerwehr Schöllkrippen im Jahre 1898 über 110 Wehrleute


1900 bis 1960

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Im Jahre 1905 wurde eine neue vierrädrige Saug- und Druckspritze gekauft. Diese Spritze existiert heute noch und wurde vor einigen Jahren komplett restauriert (nach Orginalvorgaben) und ist heute noch voll funktionstüchtig, was Sie bei vielen Umzügen immer wieder unter Beweis stellt.

Für die Jahre 1910 bis 1935 sind bedauerlicherweise keinerlei Schriftstücke mehr vorhanden, so dass diese Zeit wohl für immer im Dunkeln liegen wird. Sollten Sie Schriftstücke hiervon besitzen wären wir dankbar, wenn Sie uns hierüber in Kenntnis setzen würden.

Um das Jahr 1938 herum beschäftigte sich die Gemeinde intensiv mit dem Bau eines neuen Gerätehauses, da an dem vor 40 Jahren noch als mustergültig bezeichnete Gebäude, der Zahn der Zeit genagt hatte. Leider waren die finanziellen Mittel zur damaligen Zeit schon knapp und so dauerte es bis zum Jahre 1951 bis das alte Feuerwehrhaus abgerissen wurde, viele Hindernisse aus dem Weg geräumt waren und dort endlich im Jahre 1960 ein Neues aufgebaut wurde. Das neuerrichtete Gerätehaus wurde im Juni 1961 seiner Bestimmung übergeben.


1961 bis 1970

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Am 22. Dezember 1963 wurde der Wehr das kreiseigene Tanklöschfahrzeug TLF 16 übergeben. Somit war die Wehr nicht nur räumlich auf dem neuesten Stand, sondern hatte für die damaligen Verhältnisse auch eine hervorragende Ausrüstung. Dieses Fahrzeug verrichtete bis vor wenigen Jahren seinen Dienst treu und verlässlich. Er war durch seinen unverwechselbaren Sound schon von weitem zu hören und im Laufe der Jahre hat er viele Sachwerte und manches Menschenleben gerettet. Von 1968 bis 1977 diente ein umgebaute Opel Blitz der Wehr als hochwertiges Löschfahrzeug.


1970 bis 1994

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1974 wurde nach einer Idee von Robert Grünewald eine Jugendgruppe aus der Taufe gehoben und 9 Jugendliche wurden vom damaligen Jugendwart Wolfgang Füllgrabe für den Feuerwehrdienst ausgebildet. Diese Gruppe konnte schon im September 1974 die Jugendleistungsprüfung erfolgreich ablegen. Seit dieser Zeit waren immer wieder Jungen und Mädchen bereit, sich in den Dienst des nächsten zu stellen. Leider sind nicht alle der Wehr treu geblieben, jedoch sind einige der Jungen von damals in der Zwischenzeit in führende Positionen der Feuerwehr und des Feuerwehrvereins hineingewachsen.

1979 wurde der altersschwache Opel Blitz in ein neues Löschgruppenfahrzeug LF8 der Firma Iveco-Magirus eingetauscht. Das Fahrzeug wurde neben der Ausrüstung für die Löschgruppe auch mit einem Spreizgerät und einer Rettungsschere ausgestattet, so dass man auch bei Verkehrsunfällen schnelle Hilfe leisten konnte.

Im Zuge der Ortskernsanierung musste auch das alte Feuerwehrgerätehaus abgerissen werden. Als Ersatz wurde das Anwesen des ehemaligen Fuhrunternehmens Daumen von der Gemeinde aufgekauft und durch die tatkräftige Unterstützung der Wehrleute zu einem ordnungsgemässen, den Vorschriften entsprechenden Gerätehaus umgebaut.Von der ursprünglich geplanten Summe von 1,3 Mio konnte durch Eigenleistung ein Betrag in Höhe von 200.000 DM eingespart werden. 1991 wurde aus Eigenmitteln ein Ford Transporter angeschafft. Dieser wurde von den Feuerwehrkameraden in Eigenleistung zu einem MZF umgebaut und dient seitdem als Mannschaftstransportwagen. Im Zuge der immer anspruchsvolleren Einsätze, wurde dieses Fahrzeug nochmals aus Eigenmittel umgebaut damit das Fahrzeug auch als Einsatzleitwagen genutzt werden kann.

Nachdem der Umbau des Gerätehauses abgeschlossen war, machten sich die Führungskräfte der Wehr daran einen entsprechenden Ersatz für den doch schon älteren TLF16 zu sorgen.

Immer neue Baugebiete und Industrie- und Handwerksbetriebe forderten hier neue und bessere Techniken für die Sicherstellung des Feuerschutzes. Als Ersatz wurde eigentlich wieder ein TLF 16/25 ins Auge gefasst, da aber zu diesem Zeitpunkt die Förderrichtlinien geändert waren und zu diesem Zeitpunkt nur ein TLF mit Truppbesatzung bezuschusst worden wäre, entschied man sich ein Löschgruppenfahrzeug LF16/12 anzuschaffen. Durch die finanzielle Not des Marktes Schöllkrippen verzögerte sich die Anschaffung des Fahrzeuges bis zum Jahre 1994.

Rechtzeitig zum 125 jährigen Jubiläum der Wehrim Jahre 1995 konnte das Fahrzeug dann in Dienst gestellt werden und wurde während des 4tägigen Festes eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.


1994 bis heute

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1995 konnte die Wehr ihr 125 jähriges Bestehen feiern. So wurde vom 07.-10.Juli 1995 mit einem grossen Fest das Jubiläum gebührend gefeiert.

Nach vielen Treuen Jahren, wurde unser altes TLF von MAN (unverkennbar durch den Sound) durch ein "neueres" TLF16/24 auf Magirus ersetzt. Das Fahrzeug wurde bei der Bundesbahn ausrangiert und durch die Feuerwehr Schöllkrippen ersteigert. Die Einweihung fand am Schlachtfest statt - der "alte" MAN ging in den Besitz eines Sammlers über.

Im Landkreis Aschaffenburg wurden wieder Löschzüge gebildet. Hier fungiert die Schöllkrippener Wehr mit der Wehr aus Kleinkahl unter dem Zugnamen: "Löschzug 5". Gemeinsame Zugübungen gehören hier selbstverständlich auch zum Ausbildungskalender.

Durch die wachsende Anzahl an THL-Einsätzen entschied sich die Wehr im Frühjar 2002 das LF8 durch einen Versorgungs-LKW zu ersetzen. Ein LKW ist wesentlich effizienter, wie das nur für Löscheinsätze ausgelegte LF8. Durch variable Beladungspläne ist man für alle feuerwehrtechnischen Einsätze gerüstet. Das Fahrzeug wurde gebraucht erworben und durch Eigenleistung zu einem Feuerwehrfahrzeug umgebaut. Kurze Zeit nach seiner offiziellen Übergabe, war es auf Landkreisebene im Einsatz, als es galt, Einsatzmateriel bei diversen Feuerwehren für den Hochwassereinsatz an der Elbe abzuholen und in das Krisengebiet zu bringen. Die eingesetzten Kameraden waren mehrer Tage im direkten Schadensgebiet im Einsatz.

Durch die Neubeschaffung eines 24/50 bei der befreundeten Feuerwehr aus Waldaschaff, ergab sich wieder die Möglichkeit, ein Fahrzeug mit hohem Einsatzwert kostengünstig zur Feuerwehr Schöllkrippen zu holen. Der TLF16/25 wurde verkauft und das 24/50 aus Waldaschaff wurde in Schöllkrippen in den Dienst gestellt. Somit wurden Fahrzeuge mit niedrigem Einsatzwert gegen welche mit höherem ausgetauscht, ohne Kosten für die Gemeinde zu verursachen. Den Gemeindegeldsäckel so wenig wie möglich zu belasten, ist immer ein grosses Anliegen der Feuerwehr des Marktes Schöllkrippen gewesen.

Als im Landkreis Aschaffenburg Abschnittsführungsstellen installiert wurden, wurde die, die für den oberen Kahlgrund zuständig ist, im Gerätehaus Schöllkrippen eingerichtet. Dort werden bei Großschadenslagen die laufenden Einsätze koordiniert und somit die Leitstelle in Aschaffenburg entlastet.

Durch das Abschließen einer "Zweckvereinbarung Fahrzeugbeschaffung" (LINK zur Regierung von Unterfranken) unter den Gemeinden Blankenbach, Geiselbach, Kleinkahl, Krombach, Sommerkahl, Westerngrund, Wiesen und dem Markt Schöllkrippen stand der Feuerwehr Schöllkrippen noch im selben Jahr eine Ersatzbeschaffung für das TLF 24/50 zu, eine DLA (K) 18/12. Nach diversen Verhandlungen entschied man sich für eine Generalüberholte Drehleiter von der Firma Metz.

Am 24.04.2009 holten ein paar Kameraden, nach einer zweitägigen Einweisung, die Drehleiter aus dem Werk der Firma Metz in Karlsruhe ab. Die Drehleiter wurde noch am selben Tag in den Dienst gestellt. Das 24/50 ging wieder zurück an die Feuerwehr Waldaschaff.

Im Jahr 2010 konnte durch eine Spendenaktion eine Wärmebildkamera der Firma Bullard beschafft werden, die Spenden kamen aus diversen Firmen, die in der Umgebung angesiedelt sind. Die Einweisung erfolgte Vorort durch geschultes Personal, nach einer kurzen Einweisung durfte sie jeder im Brandcontainer testen. (Bildergalerie)

Im Laufe des Jahres 2012 wurde eine Lautsprecheranlage im kompletten Feuerwehrhaus montiert. Mit dieser ist es nun endlich möglich im gesamten Feuerwehrhaus Radio zu hören, des Weiteren wird bei einer Alarmierung ein Gong abgespielt, der die anwesenden Feuerwehrleute auf einen Einsatz hinweist.