Zu Gast bei Freunden
Los ging es am 11.07. um 22.30 Uhr mit insgesamt 17 Kameradinnen und Kameraden mit 3 Fahrzeugen in Richtung Schlesien. Bei der Gelegenheit wurde auch das von Kochanowice übernommene Mannschaftstransportfahrzeug (der FFW Schneppenbach) nach Polen überführt. Am Vormittag des 12.07. wurden wir von Bürgermeister Ireneusz Czech am Rathaus in Kochanowice empfangen und zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Danach ging es weiter zu unserem Quartier in der Jugendherberge in Pawelki. Dort konnten wir uns etwas von der Fahrt erholen, bevor am Abend am Grillplatz der Jugendherberge ein gemütliches Miteinander mit den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Kochanowice stattfand.
Am Freitag ging es mit dem Bus (vor ein paar Jahren von der KVG an die Gemeinde Kochanowice verkauft) in die polnische Hauptstadt Warschau. Dabei begleitete uns unter anderem Bürgermeister Czech.
In Warschau konnten wir das Parlamentsgelände besichtigen verbunden mit einem Besuch des Senatsgebäudes. Beeindruckend waren auch die Altstadt von Warschau, die im Verlauf des zweiten Weltkrieges zu über 90 % zerstört wurde sowie der wunderschöne Lazienki Park. Eine Stadtführerin gab uns wertvolle Informationen zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Trotz der langen und anstrengenden Busfahrt nach Warschau war es ein für alle beeindruckender Tag. Spät abends kamen wir wieder in unserem Quartier in Pawelki an.
Am Samstag stand der offizielle Teil unserer Reise an. Das 120 jährige Gründungsfest der OSP Kochanowice mit der Segnung und Indienststellung eines neuen Löschfahrzeuges. Vom Gerätehaus der Feuerwehr Kochanowice marschierten wir gemeinsam mit benachbarten Wehren zur Kirche. Nach dem Gottesdienst -in dem uns der Pfarrer auf deutsch willkommen hieß- ging es wieder zum Gerätehaus zurück. Dort fanden Ehrungen von verdienten Kameradinnen und Kameraden und von Gönnern der Wehr statt sowie die Segnung des neuen Hileleistungslöschfahrzeuges (ähnlich eines HLF 20).
Im Anschluss wurde im Festzelt bis spät in die Nacht gefeiert. Die Sprachbarriere wurde mit Hilfe von Dolmetschern, Englischkenntnissen und Google-Translator bestens überbrückt.
Am Sonntag fand das traditionelle Kapusta-Fest (Kohl-Fest) statt. Hier gab es einen Vergnügungspark, Unterhaltungsmusik und auch die Möglichkeit mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten. Gerade die älteren Bürgerinnen und Bürger sprechen noch recht gut deutsch, sowie diejenigen, die schon in Deutschland gearbeitet haben.
Die Gastfreundschaft, die wir in diesen Tagen erleben durften, war wieder sensationell und es hat sich gezeigt, dass man über Grenzen und Sprache hinweg ein gutes Miteinander in Europa leben und pflegen kann.
Am Montag nach dem Frühstück hieß es dann leider wieder Abschied nehmen. Aber ohne ein ordentliches Lunchpaket für die 850-Kilometer-Heimreise ließ man uns nicht gehen. Es war für alle Teilnehmer eine unvergessliche Zeit, an die wir gerne zurückdenken. Im kommenden Jahr steht ein Besuch der Jugendfeuerwehr von Kochanowice bei uns in Schöllkrippen an. Die offizielle Einladung wurde im Rahmen unseres Besuches übergeben.
[Norbert Ries]